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AutorenbildMarco Kerber

Die RecyclingLüge der BigPlayer - Nachhaltigkeit?!

In der heutigen Zeit, in der Nachhaltigkeit und Umweltschutz immer wichtiger werden, spielt Recycling eine zentrale Rolle in den Strategien zur Bewältigung der globalen Müllkrise. Verbraucher*innen sortieren fleißig ihren Abfall und vertrauen darauf, dass er wiederverwertet wird.


Doch die Realität hinter dem Recyclingprozess ist oft weit weniger effizient und umweltfreundlich, als es scheint. Tatsächlich gibt es viele Missverständnisse und Irreführungen rund um das Thema Recycling, die unter dem Begriff der "Recycling-Lüge" zusammengefasst werden. Aber was verbirgt sich hinter dieser Lüge? Und warum funktioniert Recycling oft nicht so, wie wir es uns wünschen?



Beispiel 1: Plastik – Ein globales Problem ohne einfache Lösung

Eines der größten Recyclingprobleme betrifft Plastik. Während viele Länder Plastiksammelsysteme implementiert haben, wird nur ein Bruchteil des gesammelten Plastiks tatsächlich recycelt. Laut einem Bericht der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) wurden im Jahr 2019 weltweit nur etwa 9% des gesamten Plastiks recycelt.


Ein Großteil des Plastiks wird entweder verbrannt oder auf Deponien entsorgt, was erhebliche ökologische Auswirkungen hat. Oftmals wird Plastik aufgrund seiner chemischen Zusammensetzung oder Kontamination durch Lebensmittel als nicht recycelbar eingestuft, was den Prozess zusätzlich erschwertispiel


2: Der Mythos des Exports von Müll

Viele westliche Länder, darunter Deutschland, exportieren große Mengen an Plastikmüll in Länder wie Malaysia, Thailand und Indonesien. Auf den ersten Blick könnte das den Eindruck erwecken, dass diese Länder den Müll effizient recyceln.


Die Wahrheit ist jedoch erschreckend anders. Untersuchungen von Greenpeace zeigen, dass ein erheblicher Teil des exportierten Plastikmülls nicht recycelt wird, sondern auf riesigen Müllhalden landet oder sogar illegal verbrannt wird. Viele dieser Länder verfügen nicht über die nötige Infrastruktur, um den Müll sicher und nachhaltig zu verarbeiten. Der Export von Müll entpuppt sich also oft als Verlagerung des Problems auf ärmere Länder, statt es wirklich zu lösen .


B Elektroschrott – Ein wachsendes globales Dilemma

Ein weiteres alarmierendes Beispiel ist der Elektroschrott. Elektronische Geräte werden oft als "recycelbar" beworben, aber die Realität sieht anders aus. Ein Bericht der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) zeigt, dass weltweit weniger als 20% des jährlich anfallenden Elektroschrotts fachgerecht recycelt wird.


Der Rest landet auf Deponien, insbesondere in Entwicklungsländern, wo die Arbeiter*innen gefährlichen Chemikalien ausgesetzt sind. Elektroschrott enthält eine Vielzahl von giftigen Substanzen wie Quecksilber und Blei, die bei unsachgemäßer Entsorgung sowohl die Umwelt als auch die menschliche Gesundheit stark gefährden .


Fazit: Rec nicht die Lösung, die wir uns erhofft haben

Die Beispiele zeigen deutlich, dass das heutige Recycling-System tiefgreifende Mängel aufweist. Viele Materialien, insbesondere Plastik und Elektroschrott, werden entweder überhaupt nicht recycelt oder auf eine Weise entsorgt, die sowohl für die Umwelt als auch für die Gesellschaft schädlich ist. Zudem wird durch die Exporte von Müll das Problem oft lediglich verschoben – weg von den Konsumländern hin zu den ärmeren Regionen der Welt, die nicht über die Mittel verfügen, den Abfall sicher zu verwerten.


Das Konzept des Recyclings vermittelt den Menschen ein gutes Gefühl, da sie glauben, dass ihre Abfälle wiederverwertet und somit nachhaltig genutzt werden. Doch in Wirklichkeit wird nur ein kleiner Bruchteil wirklich recycelt. Die "Recycling-Lüge" besteht darin, dass das Recycling von vielen als Allheilmittel gegen die Müllkrise betrachtet wird, obwohl es in seiner aktuellen Form nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist.

Die Recycling-Lüge der BigPlayer - Nachhaltigkeit?!

Was ist also die Lösung? Neben verbesserten Recyclingtechnologien und strengeren Regularien für die Entsorgung von Abfällen ist ein grundlegender Wandel in unserem Konsumverhalten notwendig. Weniger Abfall zu produzieren, mehr wiederzuverwenden und auf langlebige Produkte zu setzen, sollte in den Mittelpunkt der Diskussionen rücken. Es braucht ein neues Bewusstsein, das nicht allein auf Recycling vertraut, sondern Müll von vornherein vermeidet.


Der Weg zur Lösung der globalen Müllkrise ist lang und komplex – aber die Erkenntnis, dass das aktuelle System nicht funktioniert, ist der erste Schritt in die richtige Richtung.

Quellen:


  1. OECD (2019). "Global plastic waste and recycling statistics." https://www.oecd.org/environment/waste

  2. Greenpeace (2020). "Plastikmüll-Exporte und ihre Folgen." https://www.greenpeace.de

  3. Internationale Arbeitsorganisation (ILO) (2021). "Recycling von Elektroschrott: Herausforderungen und Perspektiven." https://www.ilo.org


Die Recycling-Lüge der BigPlayer - Nachhaltigkeit?!

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